IORT: neues Verfahren bei Brustkrebsoperationen

Bei der intraoperativen Radiotherapie bestrahlen Spezialisten den Krebs bereits während der Operation!

Erschreckend bittere Realität: Die Zahl der Neuerkrankungen bei Brustkrebs ist in Deutschland auf mittlerweile über 70.000 pro Jahr angestiegen. Trotzdem haben sich die Heilungschancen dank neuer Therapieverfahren immer weiter verbessert. Durch innovative, individualisierte Behandlungen ist Brustkrebs mittlerweile eine Volkskrankheit mit sehr guten Heilungschancen.

Das Brustzentrum im BETHESDA Krankenhaus hat, zusammen mit der Praxis „Strahlentherapie Plus“, jetzt ein neuartiges Verfahren etabliert. Mittels eines speziellen Gerätes, dem „Intrabeam“, ist es möglich, bereits während der operativen Entfernung eines Tumors das umliegende Gewebe gezielt und punktgenau zu bestrahlen. Das Brustzentrum im BETHESDA ist bislang das einzige Zentrum in Duisburg und Umgebung, das diese Behandlung vorhält.

Höchstmaß an Wirksamkeit

Die sogenannte IORT (intraoperative Strahlentherapie) ist ein der innovatives Verfahren zur schonenden und wirksamen Strahlentherapie bei Brustkrebs. Bei dieser Therapie wird während der Operation, nachdem der Tumor entfernt wurde, eine kugelförmige Strahlenquelle in die Tumorhöhle eingeführt. Der Operateur kann in genauer Kenntnis der Tumorlage die kugelförmige Bestrahlungseinheit exakt im Tumorbett platzieren und die Patientin erhält eine hochpräzise erste Bestrahlung noch während der Operation. Vorteil für Patientinnen hierbei ist, dass die herkömmliche Nachbestrahlung der ganzen Brust um 8 – 10 Bestrahlungtage verkürzt wird. Zudem wird das Risiko eines Lokalrezidivs von bisher 5% auf 1,5 % gesenkt.

Etwa eine halbe Stunde dauert die punktgenaue Bestrahlung der Tumorhöhle mit niederenergetischer Röntgenstrahlung. „Die ersten Behandlungsergebnisse sind vielversprechend“, erklärt Chefarzt Dr. Björn Lisboa, Leiter des Brustzentrums im BETHESDA Krankenhaus. In Anwesenheit des mit dem BETHESDA kooperierenden Strahlentherapeuten Dr. Gerhard Schneider kann die IORT komplikationslos und sicher durchgeführt werden. Die Operationszeit verlängert sich lediglich um ca. 25 Minuten. Dr. Gerhard Schneider: „Die IORT ist Bestandteil eines radioonkologischen Gesamtkonzeptes. Sechs Wochen nach der IORT wird bis zu fünf Wochen von außen nachbestrahlt. Die Nachbestrahlung erfolgt ambulant in der am Krankenhaus angegliederten Praxis Strahlentherapie Plus. Unser gemeinsames Ziel ist es, jede Patientin individuell zu therapieren, mit einem Höchstmaß an Wirksamkeit und Lebensqualität.“

Mit Einführung der Intraoperativen Strahlentherapie unterstreicht das Brustzentrum Rhein-Ruhr seinen innovativen und patientenorientierten Anspruch. Der Einsatz der IORT erfolgt derzeit erst an 50 der insgesamt 255 deutschen Brustzentren.

Hier sehen Sie die Berichterstattung dazu vom 20. Juni 2012 bei Studio 47 (bei 1:20)